Für den sicheren Babyschlaf wird empfohlen:
Die Babys zum Schlafen auf den Rücken zu legen.
Präventiv ist es außerdem mindestens 6 Monate zu stillen, nicht zu rauchen in der Umgebung des Babys, eine Schlafzimmertemperatur zwischen 16 und 18 °C, eine feste und luftdurchlässige Matratze,Verwendung eines Schlafsacks (keine Decken, keine Kissen, Nestchen), keine Kopfbedeckung beim Schlafen, keine Decken, Kuscheltiere, Felle, Kissen, Nestchen im Babybett und das Kind schläft bei den Eltern im Zimmer.
Es hat sich herausgestellt, dass Babys, die am plötzlichen Kindstod versterben überdurchschnittlich oft nicht unter diesen Bedingungen schlafen. Ich möchte aber betonen, dass zum Beispiel die Bauchlage wahrscheinlich nicht ursächlich ist für den plötzlichen Kindstod, vielmehr werden eben überdurchschnittlich viele Kinder in Bauchlage gefunden, die am plötzlichen Kindstod verstorben sind.
Der plötzliche Kindstod ist in Deutschland viel seltener als von vielen besorgten Eltern befürchtet: ca 130 Babys pro Jahr sind betroffen.
Allen gemeinsam ist, dass man eben keine Ursache für den Tod gefunden hat (das heisst aber nicht, dass es keine Ursache gibt, nur dass man keine gefunden hat).
In den meisten Ländern dieser Erde schlafen Familien wie wir es auch ursprünglich in Deutschland viele hunderte Jahre getan haben: gemeinsam und im Familienbett.
Im Familienbett fühlen sich unsere Babys sicher und geborgen. Für sie ist die Nähe von Mama und Papa der natürliche Ort zu schlafen und alles andere wird erst mal von Protest begleitet- denn ganz verständlich- das Baby fühlt sich ohne die Anwesenheit eines Erwachsenen unsicher.
Jahrtausende alte Schutzmechanismen lassen sich durch neue „Erziehungsmethoden“ eben nicht mal schnell abgewöhnen.
Auch ich habe in der Beratung junge Eltern von dem Familienbett oft abgeraten und den Eltern empfohlen, das Baby in ein eigenes Bettchen zu legen. Doch nun frage ich mich: hatte ich mit dieser Empfehlung wirklich recht?
Abgesehen von der emotionalen Komponente, bietet das Familienbett auch gesundheitliche Vorteile. Babys die im Familienbett schlafen nehmen nachts mehr Kalorien zu sich, was ein Vorteil für Entwicklung und Immunsystem sein kann. Auch der Herzschlag und der Atmung Rhythmus sind stabiler, Babys halten sogar ihre Wärme besser (Mutter und Kind regulieren sich dabei). Besonders bei Frühchen kann das von Vorteil sein.
Außerdem hat das Familienbett sogar einen präventiven Charakter: die Schlafphasen von Mutter und Kind synchronisieren sich im Familienbett und sind grundsätzlich weniger tief, so dass ein Risikofaktor des plötzlichen Kinds Todes, nämlich Atemaussetzer, wegfallen kann.
Warum raten Kinderärzte dann trotzdem vom Familienbett ab?
Es gibt tatsächlich Studien,die zeigen, dass der plötzliche Kindstod häufiger in Familienbetten aufgetreten sei.
Das heißt aber nicht, dass die Babys aufgrund des Familienbettes gestorben sind. Der plötzliche Kindstod ist eine Ausschlussdiagnose und die Todesursachen sind bis heute unbekannt.
Trotzdem sind natürlich ein paar Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, unter denen ich das Schlafen im Familienbett als sehr risikoarm einstufen würde. Selbstverständlich ist der Konsum von Alkohol,Drogen oder Medikamenten, die das Bewusstsein beeinträchtigen könnten, nicht erlaubt.
Außerdem muss man in jedem Fall darauf achten dass das Baby nicht aus dem Bett heraus fallen kann. Hierfür gibt es spezielle Gitter oder man verlegt das Familienbett mit Matratzen auf dem Boden.
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