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Wie gesund sind Quetschies?

Ca. mit einem halben Jahr beginnen wir bei unseren Kindern mit der Einführung der Beikost. In den Supermärkten begegnen uns seit einigen Jahren nicht nur die typischen Gläschen. Immer häufiger werden die sogenannten Quetschies verkauft.

Klar; sie sind praktisch- können unterwegs superschnell verwendet werden und den Kleinen einfach in den Mund gedrückt werden ohne großes Geklecker mit dem Löffel. Danach werden sie einfach wieder zugeschraubt. Außerdem gibt es mittlerweile viele Anbieter und Geschmacksrichtungen.

Mittlerweile werden auch wiederverwertbare Quetschies verkauft, in denen die Eltern eigenen Beikost-Inhalt einfüllen können und so unterwegs auch flexibler sind.


Was passiert, wenn mein Kind die Beikost überwiegend nuckelnd aufnimmt?





Kommen wir als erstes Mal zu der Darreichungsform:

Meistens werden die Quetschies in den Mund gedrückt oder gesaugt. Das ist ja für viele Eltern auch das Praktische an der Darreichungsform der Quetschies.

Wird diese Form der Nahrungsaufnahme aber zu häufig praktiziert, erschweren wir den Kindern das Essen mit dem Löffel und das Essen von festen Nahrungsbestandteilen.

Die sogenannte oropharyngeale Motorik besteht aus vielen komplexen Einzelprozessen: der Blick auf die Nahrung, die Berührung der Nahrung mit den Lippen, der Zunge, das Erkennen von verschiedenen Konsistenzen und der anschließende Schluckakt. Am besten wird dieser Prozess von den Eltern begleitet und es entsteht eine Interaktion zwischen Mutter/Vater und Kind.

Man vermutet, dass gerade das Kauen von festen Nahrungsbestandteilen am allerbesten in einem gewissen Alter (ca. 9. Lebensmonat) gelernt werden kann und danach den Kindern schwieriger beigebracht werden kann.

Aus diesen Gründen würde ich davon abraten, die Kinder überwiegend mit flüssiger oder stark pürierter Nahrung zu füttern oder überwiegend Quetschies zu verwenden, die ausschließlich gesaugt werden. Auch die Begleitung des Fütterakts durch den Elternteil fehlt bei den Quetschies meistens.



Ist denn der Inhalt der Quetschies gesund?


Leider erliegen wir dem Irrglauben, dass dies eine einfache Form der Ernährung ist, mit der die Kinder möglichst viele Vitamine, Obst und Gemüse aufnehmen. Das Marketing der Quetschies führt dazu, dass man diesen Eindruck bekommt. Viele Firmen werben mit Bioqualität, veganen oder vegetarischem Inhalt- alles Eigenschaften, von denen wir vermuten, dass sie den Kindern guttun.

Leider haben ein Großteil der angebotenen Produkte einen sehr hohen Energiegehalt und vor allem einen hohen Zuckergehalt (zwischen 40 und 88% des Gesamtenergiegehalts!)

Dadurch, dass die Produkte genuckelt werden, sind sie vergleichsweise lang im Kontakt mit den Zähnen und können dort durch den hohen Zuckergehalt Karies auslösen.

Lernen unsere Kinder schon sehr früh Nahrungsmittel mit hohem Zuckergehalt kennen, prägt das den Geschmack der Kinder nachhaltig und sie werden wahrscheinlich auch in einem höheren Alter lieber zuckerhaltige Nahrung bevorzugen.

Auf vielen Quetschies wird mit dem Slogan „ohne Zuckerzusatz“ geworben. Das heißt aber nur, dass kein freier Zucker hinzugeführt wird. Der Zuckergehalt der meisten Sorten ist dennoch zu hoch und wird durch die Zugabe von Apfelsaft- oder Traubensaftkonzentrat erreicht. Auch Zucker aus zb. Traubensaftkonzentrat sorgt genauso wie unser Haushaltszucker für Karies, Übergewicht und diverse Effekte auf den kindlichen Stoffwechsel wie ein hoher Anstieg des Insulinspiegels.

Deswegen muss ich von dem regelmäßigen Gebrauch von Quetschies im Alltag unbedingt abraten. Sie sind kein Bestandteil einer gesunden Beikosternährung. Es besteht eine Gefahr der Überfütterung, für Karies und Übergewichts.

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