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Wie wirksam ist Hustensaft?


Mitten in der Erkältungssaison hört man egal wo man hingeht, Kinder husten. Als Eltern sind wir geneigt, gegen den Husten bei unseren Kindern Hustensaft zu geben. Man erinnert sich selbst an die Kindheit und hat den oft leckeren Saft als etwas Wohltuendes empfunden. Doch tun wir unseren Kindern mit Hustensaft wirklich einen Gefallen?

Husten ist eigentlich ein wunderbarer Schutzmechanismus. Eine Infektion befindet sich in den Atemwegen und durch Husten und oft auch Schleimproduktion wird der Übeltäter, also meistens der Virus schön aus der Lunge heraustransportiert.

Hustensaft in Deutschland ist einer der häufigsten verkauften Medikamente. Es gibt hustenstillende und schleimlösende Hustensäfte.

Schaut man sich mal die Wirkung dieser Hustensäfte in Studien an, so muss man ernüchtert feststellen:

Hustensäfte wirken nicht mehr als Placebo. Weder husten die Kinder weniger, noch schlafen sie besser, noch geht die Erkältung schneller rum.

Jedes Medikament hat außerdem auch Nebenwirkungen. Auch Hustensäfte.

Codeinhaltige Hustensäfte sind erst für Kinder ab 12 Jahren zugelassen, weil es lebensbedrohliche Fälle bei Kindern unter 12 Jahren gegeben hat.

Sehr wenige rezeptfreie Hustensäfte erhalten Antihistaminika. Wie zum Beispiel Wicke Medinait (zugelassen ab 16 Jahren!)

Diese können bei Kindern zur Tagesmüdigkeit, Benommenheit, Konzentrationsstörungen führen. Besonders die kleinen Kinder unter 3 Jahren sind anfällig für solche Nebenwirkungen. Bei Säuglingen kann ein solcher Hustensaft sogar zu Atemaussetzern führen.

Je kleiner das Kind, desto mehr ist außerdem von der Behandlung mit ätherischen Ölen zu warnen. Diese können die Atemwege so reizen, dass es zu Atemaussetzern kommen kann.

Wie kann ich also als Elternteil mein hustendes Kind unterstützen?

Ich empfehle dir folgende Maßnahmen:

ein Grund warum Erkältungen im Winter häufiger auftreten als im Sommer ist unsere trockene Heizungsluft. Es lohnt sich also in einen Raumbefeuchter zu investieren. Alternativ kann man auch nasse Handtücher aufhängen.

Inhalieren ist das A und O. Es hilft die Atemwege zu befeuchten und ist eine nebenwirkungsfreie Maßnahme. Dafür gibt es spezielle Vernebler für Babys und Kinder. Natürlich gibt es Kandidaten, die ungerne inhalieren oder wo das Inhalieren in einen regelrechten Kampf ausartet. Hier empfiehl es sich, den Vernebler im Schlaf vorzuhalten.

Brustwickel können aufgrund der Wärme wohltuend wirken. Hier fehlen noch relevante Studienergebnisse.

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